Play Gender: GESCHLECHT ALS SPIEL statt das bloße Abspulen von vorgegebenen Rollen.
So neu ist die Auseinandersetzung um einen spielerischen und kreativen Umgang mit Geschlechtszuschreibungen zu erreichen nicht, aber sie bekommt jedes Mal neue Impulse von denen die mitspielen, oder eben nicht mitspielen. Sich immer wieder erklären müssen: "BIST DU EIN JUNGE ODER EIN MÄDCHEN?" Immer währendes Abspielen der gleichen Kassette. Der Feminismus einer Alice Schwarzer eine alte Leier, aber auch der vermeintliche, neue, eher an Gleich- anstatt Infragestellung interessiert.
Da die übergeordnete Rolle von als Männer wahrgenommen Personen unsere Kultur und Gesellschaft nach wie vor prägt, sind wir gewillt, die als solche wahrgenommenen Frauen tatsächlich ins Blickfeld zu rücken. Und zwar IN EIGENREGIE ALS GEGENENTWURF zur wirtschaftlich gewollten Vorherrschaft eben dieser Herren, die meinen uns ab und an mit Veröffentlichungen a la Alphamädchen einen Knochen hingeworfen zu haben.
Dieses Spiel machen wir nicht mit.
Grundpfeiler dieser Veranstaltung bildet die Anfang der 90er-Jahre in den USA entstandene RIOT-GRRRL-BEWEWGUNG, die auf die starke Überzahl männlicher Musiker und deren Dominanz reagierte.
Ziel und Anspruch dieser feministischen Bewegung war es, auf eben diese gesellschaftlichen Missstände aufmerksam zu machen, Frauen zu motivieren, sich nicht in konventionelle Rollenbilder pressen zu lassen, sondern unabhängig und selbstbewusst durchs Leben zu gehen.
Somit gestalteten sich die Riot Grrrls eine eigene SZENE MIT FEMINISTISCHER NETZWERKSTRUKTUR. Musik fungiert dabei als wertvolles Sprachrohr, um den Rest der Szene mit persönlichen Anliegen zu erreichen und Reflexionen über angesprochene Themen anzuregen und zu fördern. Aus der Unzufriedenheit heraus entstanden zahlreiche Bands, deren Texte Themen wie Frauendiskriminierung, sexueller Missbrauch, sexualisierte Gewalt, Homophobie und sonstige Missstände aufgriffen und nicht selten von persönlichen Erfahrungen handelten.
Fortgesetzt wird die Bewegung heute in den Ladyfesten, die als NICHTKOMMERZIELLE VERANSTALTUNG QUEER-FEMINISTISCHE PLATTFORM für Musik, Workshops und Literatur darstellen.
Ladyfeste gelten als öffentliche, von Sexismus und Gewalt befreite Räume, in denen LADIES OF ALL GENDERS eingeladen sind um sie in die queer-feministische Diskussion einzubeziehen.